Umwelt & Soziales

Tierproduktion schadet Mensch und Umwelt

Die Produktion tierischer Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Milch, Käse, Butter und Eier bringt nicht nur enormes Leid für die Tiere mit sich, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf Menschen auf der ganzen Welt und auf unsere Umwelt:

 

Die Herstellung verschlingt Unmengen von Wasser, Futtermitteln sowie Dünger und nimmt große Flächen fruchtbaren Bodens in Beschlag. Vor allem zur Produktion von Futtermitteln werden Tag für Tag große Flächen Regenwaldes gerodet, um dort Soja anzubauen, das in den Mastanlagen der Industrieländer landet. Mit der Regenwaldzerstörung gehen wichtige CO2-Speicher verloren und die »hot spots« der Artenvielfalt werden vernichtet. Gleichzeitig verursacht die Herstellung tierischer Produkte große Mengen an Klimagasen: Vor allem Methan und Lachgas – beide weitaus klimaschädlicher als CO2 – werden aus Mist, Gülle und Kunstdünger oder von den Tieren direkt freigesetzt und tragen mehr zum Klimawandel bei als der gesamte weltweite Verkehr.

 

Sauberes Trinkwasser und fruchtbarer Boden werden zum Anbau von Futtermitteln genutzt, um die Nutztiere der Industrieländer zu mästen. So landen 36% der Weltgetreideernte und 80–90% der Weltsojaernte im Futtertrog, um Fleisch, Milch und andere tierische Produkte für die Industrienationen herzustellen.

 

Deutschland und die EU können sich längst nicht mehr selbst mit den benötigten Futtermitteln versorgen, sondern sind auf Importe aus anderen Ländern angewiesen; Deutschland kann seinen Bedarf nur zu 20% selbst decken. Dort stehen die für den Futtermittelanbau genutzten Flächen dann jedoch nicht mehr zur Versorgung der lokalen Bevölkerung zur Verfügung. Die Produktion tierischer Nahrungsmittel trägt damit zu Hunger und Armut in anderen Teilen der Welt bei.

 

Hierzulande führt die Nutztierhaltung zu einer massiven Überdüngung der Felder durch Mist und Gülle und damit zu einer Verringerung der Artenvielfalt; Trinkwasser ist immer häufiger durch Nitrate aus der Tierhaltung belastet und für den menschlichen Konsum unbrauchbar.

Konkurrenz um Ressourcen

Die Ressourcen der Erde sind begrenzt und es muss trotzdem eine wachsende Weltbevölkerung ernährt werden. Dabei stehen Menschen und Tiere regelrecht in Konkurrenz miteinander um die vorhandenen Ressourcen: Sollen auf einem Acker Lebensmittel für Menschen oder Futtermittel für Tiere angebaut werden? Soll mit dem knappen Wasser besser Nahrung für Menschen oder Nahrung für Tiere versorgt werden? Wohlgemerkt – es geht hier nicht um die Frage, ob man Tiere verhungern lassen sollte. Es geht um die Frage, ob man Tiere züchten muss, um damit tierische Produkte herzustellen, mit denen Menschen ernährt werden. Denn wenn der »Umweg« über das Tier genommen wird, geht viel Energie durch die Verstoffwechselung verloren – Energie, die auf direktem Wege viel mehr Menschen ernähren könnte.


Zur Veranschaulichung: Die Produktion von 1 kg Rindfleisch

— benötigt 15.500 Liter Wasser sowie
— 42,5 kg Futter und
— verursacht 13,3 kg CO2-Äquivalente*.


Werden auf 1 Hektar Land Futtermittel angebaut und damit Rindfleisch produziert, so liefert diese Fläche die benötigten Kalorien für gerade einmal zwei Menschen.

 

Die Produktion von 1 kg Weizen dagegen
— benötigt 1.300 Liter Wasser und
— verursacht nur 0,6 kg CO2-Äquivalente.


Auf 1 Hektar Land kann so viel Weizen angebaut werden, dass davon neun Menschen mit den benötigten Kalorien versorgt werden können.
Die Produktion tierischer Nahrungsmittel ist damit in erheblichem Maße an den gegenwärtig in globalem Maßstab bestehenden sozialen und ökologischen Problemen beteiligt.


Eine tierfreundliche Ernährung dagegen schont Klima, Artenvielfalt, Wasser und Boden; gleichzeitig ist sie ein wichtiger Schritt hin zur Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Wenn Sie sich pflanzlich ernähren, leisten Sie also einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen von Menschen und Umwelt – und tun auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.


* Die durch ein Produkt verursachten Klimagase werden meist in so genannten CO2-Äquivalenten angegeben, weil andere Klimagase wie beispielsweise Methan und Lachgas eine andere Klimawirksamkeit besitzen: Methan wirkt 23 Mal stärker als CO2, Lachgas sogar 300 Mal stärker. Durch die Umrechnung in CO2-Äquivalente kann die Klimaschädlichkeit bzw. -freundlichkeit von verschiedenen Produkten direkt verglichen werden.